Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat die AfD gezielt Narrative verbreitet, um das tragische Ereignis politisch zu instrumentalisieren. Dabei nutzt die Partei strategisch manipulative Rhetorik, um Ängste zu schüren und ihr eigenes ideologisches Narrativ zu stärken.
Da viele Menschen immer noch nicht wissen, wie sie mit der gezielten Wortwahl und den rhetorischen Spielchen der AfD umgehen sollen, haben wir im ersten Schritt die „Top 10“ der von der AfD genutzten Wortspiele im Zusammenhang mit dem Attentat in Magdeburg genauer analysiert. Unser Ziel war es dabei nicht, bloß irgendwelche plumpen oder provokanten Aussagen der Partei zu reproduzieren, sondern die manipulativen Kernbotschaften hinter ihrer Rhetorik aufzudecken und kritisch zu hinterfragen.
Hier sind die TOP 10 dieser Narrative sowie deren Entlarvung:
1. „Die Regierung schützt uns nicht vor Terroranschlägen!“
Narrativ: Die AfD behauptet, die Bundesregierung sei unfähig, die Bevölkerung vor Terroranschlägen zu schützen, und fordert daher einen politischen Kurswechsel.
Entlarvung: Sicherheitsbehörden arbeiten kontinuierlich daran, die Bevölkerung zu schützen. Einzelne Anschläge können trotz aller Maßnahmen leider nicht immer verhindert werden. Die AfD nutzt solche Ereignisse, um pauschale Kritik zu üben und Ängste zu schüren.
2. „Die etablierten Parteien verharmlosen die Gefahr des Terrorismus!“
Narrativ: Die AfD wirft anderen Parteien vor, die Bedrohung durch Terrorismus nicht ernst genug zu nehmen.
Entlarvung: Alle demokratischen Parteien verurteilen Terrorismus und setzen sich für die Sicherheit der Bürger ein. Die AfD instrumentalisiert solche Vorwürfe, um sich selbst als einzige „Schutzpartei“ darzustellen.
3. „Die Medien verschweigen die wahren Hintergründe des Anschlags!“
Narrativ: Die AfD unterstellt den Medien, Informationen über den Täter und seine Motive bewusst zurückzuhalten.
Entlarvung: Seriöse Medien berichten auf Basis gesicherter Informationen, um Spekulationen zu vermeiden. Die AfD versucht, das Vertrauen in unabhängige Medien zu untergraben, um ihre eigenen Deutungen zu verbreiten.
4. „Die politische Korrektheit verhindert eine ehrliche Debatte über die Ursachen von Terror!“
Narrativ: Die AfD behauptet, dass aus Angst vor politischer Korrektheit nicht offen über die Ursachen von Terroranschlägen gesprochen werde.
Entlarvung: Die Ursachen von Terrorismus sind komplex und werden in der öffentlichen Debatte umfassend diskutiert. Die AfD nutzt dieses Argument, um ihre eigenen, oft simplifizierenden Erklärungen zu propagieren.
5. „Die AfD ist die einzige Partei, die konsequent gegen Terror vorgeht!“
Narrativ: Die AfD stellt sich als einzige politische Kraft dar, die effektiv gegen Terrorismus kämpft.
Entlarvung: Sicherheitsmaßnahmen werden von verschiedenen Parteien unterstützt und umgesetzt. Die AfD nutzt solche Behauptungen, um sich selbst zu profilieren, ohne konkrete Lösungen anzubieten.
6. „Der Anschlag zeigt das Versagen der Multikulti-Politik!“
Narrativ: Die AfD nutzt den Anschlag, um gegen eine multikulturelle Gesellschaft zu argumentieren.
Entlarvung: Einzelne Gewalttaten sind kein Beleg für das Scheitern einer vielfältigen Gesellschaft. Die AfD instrumentalisiert solche Ereignisse, um ihre ablehnende Haltung gegenüber kultureller Vielfalt zu untermauern.
7. „Die Täter werden als ‚Einzeltäter‘ dargestellt, um größere Zusammenhänge zu verschleiern!“
Narrativ: Die AfD behauptet, dass die Einstufung von Tätern als Einzeltäter dazu dient, Netzwerke oder ideologische Hintergründe zu verbergen.
Entlarvung: Die Einstufung erfolgt auf Basis von Ermittlungsergebnissen. Die AfD unterstellt ohne Beweise eine Vertuschung, um Misstrauen gegenüber den Behörden zu säen.
8. „Die Regierung instrumentalisiert den Anschlag, um Grundrechte weiter einzuschränken!“
Narrativ: Die AfD warnt davor, dass die Regierung den Anschlag nutzen könnte, um Freiheitsrechte zu beschneiden.
Entlarvung: Sicherheitsmaßnahmen werden im demokratischen Prozess diskutiert und beschlossen. Die AfD schürt unbegründete Ängste vor staatlicher Überwachung, um Widerstand gegen notwendige Sicherheitsmaßnahmen zu mobilisieren.
9. „Die AfD wird nach dem Anschlag zu Unrecht diffamiert!“
Narrativ: Die AfD sieht sich als Opfer von Diffamierungen im Zusammenhang mit dem Anschlag.
Entlarvung: Kritik an der Instrumentalisierung von Anschlägen durch die AfD ist legitim. Die Partei stilisiert sich als Opfer, um von ihrer eigenen Rhetorik abzulenken.
10. „Die Bürger müssen sich selbst schützen, da der Staat versagt!“
Narrativ: Die AfD fordert die Bürger auf, eigenverantwortlich für ihre Sicherheit zu sorgen, da der Staat angeblich unfähig sei.
Entlarvung: Der Staat stellt Sicherheitskräfte und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bereit. Die AfD untergräbt das Vertrauen in staatliche Institutionen, um ihre eigene Agenda der Selbstbewaffnung und des Misstrauens zu fördern.
Diese Narrative verdeutlichen, wie die AfD versucht, tragische Ereignisse für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren, indem sie gezielt Ängste schürt und das Vertrauen in staatliche Institutionen untergräbt. Gleichzeitig wird sichtbar, wie die Partei suggestiv darauf hinarbeitet, ihren politischen Einfluss weiter auszubauen.
Ein dringender Appell an die Gegner der AfD: Bitte unterlasst es, aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen in Bezug auf dieses Attentat zu verarbeiten und zu verbreiten. Gerade jetzt ist der Moment gekommen, sachlich und besonnen zu agieren, um die AfD an jeder Stelle gezielt zu entlarven. Auch die Entlarvung ihrer Narrative sollte ausschließlich auf Tatsachen beruhen, nicht auf Halbwahrheiten oder manipulierten Darstellungen.
Seit über fünf Jahren versuchen wir als Teil der Zivilgesellschaft, insbesondere in den sozialen Netzwerken, auf die Gefährlichkeit der AfD hinzuweisen. Doch statt ernst genommen zu werden, werden unsere Warnungen oft ins Lächerliche gezogen, während tatsächlich kaum etwas Substanzielles gegen die AfD unternommen wird. Es ist ermüdend und frustrierend, immer wieder darauf hinweisen zu müssen, dass der unsachliche Umgang mit der AfD in den sozialen Medien letztlich nur ihr Narrativ stärkt. Lasst euch nicht von der AfD instrumentalisieren – unwissentlich oder gar absichtlich. Genau das spielt der Partei in die Hände.
Es geht nicht darum, die oder der Erste zu sein, die etwas postet. Es geht darum, das Richtige zu posten – inhaltlich fundiert und faktenbasiert.
In diesem Zusammenhang möchten wir erneut auf einen Punkt hinweisen, der leider immer noch viel zu oft ignoriert wird: die enorme Bedeutung einer gemeinsamen Erklärung. Wir alle müssen eine geeinte Front zeigen, statt eine Zivilgesellschaft zu präsentieren, die sich durch Spaltung selbst schwächt. Wir betonen hier ausdrücklich das Wort „müssen“, denn diese Einheit ist essenziell, um der AfD etwas entgegenzusetzen.
Besinnt euch also endlich darauf, das Richtige zu tun – sachlich, reflektiert und gemeinschaftlich.
Zur gemeinsamen Erklärung hier der Link:
https://afdexit.de/gemeinsame-erklaerung-zustimmung/
– AfDexit –
Hinweis: Wir werden weder staatlich gefördert noch nehmen wir Spenden an oder verkaufen antifaschistisches Material. Unsere Unabhängigkeit ist uns wichtig, daher agieren wir eigenständig.
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