Erst einmal vielen Dank an alle, die sich an unserer Umfrage zum Thema „Demokratie unter Druck“ beteiligt haben.
Für unser Team war die Durchführung dieser Umfrage sehr spannend und aufschlussreich. Mit dem Endergebnis hatten wir in dieser Form jedoch nicht gerechnet.
Besonders nachdenklich ist es, online oder in sozialen Netzwerken das hohe Engagement und die Motivation in Bezug auf ein mögliches AfD-Verbot zu beobachten.
Gleichzeitig sind die Ergebnisse unserer Umfrage umso interessanter
Sie wurden automatisch grafisch ausgewertet, sodass sich jeder ein Bild davon machen kann, wie stark das Engagement der Befragten in Bezug auf einzelne Fragen ausgeprägt ist – insbesondere bei Gegnern der AfD.
Auch die Freitextantworten zur Frage 10, in der nach einer alternativen Strategie zum AfD-Verbot gefragt wurde, liefern wertvolle Einblicke.
Wir haben diese Antworten analysiert und, wie gewohnt, in einer zusammenfassenden Darstellung aufbereitet.
Diese Zusammenfassung wird nach den Grafiken in Textform präsentiert.
Kommen wir nun zu den Grafiken, auf denen jeweils die entsprechende Frage zu sehen ist. Der Fragezeitraum betrug 14 Tage, und 1.495 Personen haben an der Umfrage teilgenommen.
Frage 1:

Frage 2:

Frage 3:

Frage 4:

Frage 5:

Frage 6:

Frage 7:

Frage 8:

Frage 9:

Frage 10 – Freitexteingabe
Wir haben die Antworten aus Frage 10 maschinell ausgewertet.
Dabei ist besonders zu beachten, wie die Fragestellung lautete:
„Falls du gegen ein AfD-Verbot wärest:
Was wäre deiner Meinung nach die wirksamste Alternative, um die Demokratie vor der AfD zu schützen?“
Die Frage war nicht verpflichtend.
Die Ergebnisse haben uns teilweise überrascht, da wir nicht mit derart vielen Missverständnissen gerechnet hatten.
1. Anzahl der Antworten:
Insgesamt gingen 1.470 Antworten ein.
2. Wer hat tatsächlich Alternativen vorgeschlagen?
Anzahl der Antworten mit konkreten Alternativen: 653 (ca. 44%)
Beispiele für konkrete Alternativen
Bessere Politik:
„Die wirksamste Alternative zu einem AfD-Verbot ist eine wehrhafte Demokratie, die sich argumentativ, sozialpolitisch und zivilgesellschaftlich behauptet.“
„Eine bessere Politik für die ärmere Bevölkerung.“
Aufklärung und Bildung:
„Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung in Schulen und in den Medien.“
„Bildung, politische Bildung, Medienkompetenz.“
Finanzierungsentzug:
„Der Entzug der Finanzierung. Ein Verbot ist allerdings deutlich besser.“
„Streichen der finanziellen Mittel für die Partei.“
„Kontrolle durch den Verfassungsschutz“
„Die Parteienfinanzierung für demokratiefeindliche Parteien trockenlegen.“
„Konsequente Rechtsstaatlichkeit, Strafverfolgung von Hasskriminalität.“
Mediale Abgrenzung:
„Keine Bühne für rechtsextreme Politiker*innen in Talkshows etc.“
„Medien sollten nicht oder nur kurz und negativ über die AfD berichten.“
Zusammenhalt demokratischer Kräfte:
„Die anderen Parteien müssten sich klar positionieren und nicht nach rechts driften, um AfD-Wähler zu gewinnen.“
„Klare Abgrenzung aller demokratischen Parteien gegenüber extremistischen Parteien und Gruppierungen.“
Demokratieförderung:
„Stärkung der Zivilgesellschaft, Demokratieprojekte an Schulen, mehr Bürgerbeteiligung.“
„Demokratiefeindlichkeit stärker erklären und sichtbar machen.“
Gesetzliche Maßnahmen:
„Verbieten der Partei durch das Bundesverfassungsgericht.“
„Ein Verbot der Partei durch das Bundesverfassungsgericht. Aber gute soziale Politik ist natürlich auch wichtig.“
Mehr Transparenz und Kontrolle:
„Transparenz der Politik, verbindliches Lobbyregister.“
„Regulierung der sozialen Medien, Kennzeichnungspflicht von Fakenews.“
Kampagnen gegen Rechtsextremismus:
„Eine breit aufgestellte Kampagne mit derselben Stärke, wie die AfD Propaganda betreibt.“
„Investition in Demokratieförderung und gesellschaftliche Aufklärung.“
3. Wer hat die Frage nicht verstanden?
Anzahl der Antworten, die die Frage nicht verstanden haben: 392 (ca. 27%)
Typische Beispiele:
• „Ich bin ja nicht dagegen“
• „Bin ich gar nicht“
• „Ich bin für ein Verbot“
• „Ich sehe keine Alternative“
• „Da ich für ein Verbot bin, stellt sich diese Frage für mich nicht.“
Diese Antworten zeigen, dass viele Teilnehmer ihre eigene Haltung zur AfD bestätigten, statt eine Alternative vorzuschlagen.
4. Gesamtanalyse:
• 653 (44%) gaben konkrete Alternativen an.
• 392 (27%) bestätigten lediglich ihre Position, ohne Alternativen zu nennen.
• 425 (29%) gaben keine klare Antwort oder äußerten Unsicherheit, z. B. „Ich weiß es nicht“ oder „Nicht unbedingt immer die Themen der AfD aufnehmen.“
Häufigste Themen der Alternativen (von den 653 Antworten)
Thema Anzahl der Nennungen
Bessere Politik 187
Aufklärung/Bildung 143
Finanzierungsentzug 92
Mediale Abgrenzung 78
Verfassungsschutz / rechtliche Maßnahmen 65
Stärkung der Zivilgesellschaft 52
Kampagne gegen Rechtsextremismus 48
Gesetzliche Regelungen 43
Von den 653 Antworten mit Alternativen waren 63 % (412) für ein Verbot und nutzten die Frage somit falsch, da sie die Anweisung nicht befolgten. Nur 37 % (241) gaben tatsächlich konkrete Alternativen an, obwohl sie nicht für ein Verbot waren.
5. Zusammenfassung:
• Nur 44 % der Antworten enthielten konkrete Alternativen.
• 27 % bestätigten lediglich ihre Haltung, ohne Alternativen zu nennen.
• 29 % gaben keine klare Antwort oder äußerten Unsicherheit.
• Fast zwei Drittel derjenigen, die Alternativen nannten, waren eigentlich für ein Verbot und missachteten damit den Kontext der Frage.
6. Kritische Schlussfolgerung:
Die Mehrheit der Teilnehmer hat die Frage offenbar nicht verstanden oder nicht aufmerksam gelesen, was schade ist.
Echte, umsetzbare Alternativen zum AfD-Verbot wurden nur vereinzelt vorgeschlagen.
Häufige Vorschläge – bessere Politik, Aufklärung, mediale Abgrenzung, Finanzierungsentzug – sind zwar relevant, spiegeln aber in vielen Fällen nur allgemeine Wünsche wider, ohne den direkten Bezug zur Fragestellung herzustellen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit klarerer Fragestellungen und zeigen, dass die Befragten oft eher ihre Haltung bestätigen als reflektierte Antworten zu liefern.
Schlusswort
Nach Auswertung unserer Umfrage zeigt sich nun ein eindeutiges Muster
Viele Menschen in Deutschland sprechen sich offiziell für ein AfD-Verbot aus, leisten aber aktiv kaum etwas dafür.
Dieses Verhalten unterstreicht genau das, was wir als Initiative AfDexit seit Jahren vermutet haben
Die Zivilgesellschaft ist in vielerlei Hinsicht passiv, inkonsequent oder lässt sich von alltäglichen Routinen und oberflächlichem Aktivismus leiten – selbst bei einem Thema, das die Demokratie unmittelbar betrifft.
Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen deutlich, dass nur ein kleiner Teil der Befragten tatsächlich konkrete Alternativen zum AfD-Verbot vorschlagen kann.
Viele bestätigen lediglich ihre eigene Haltung oder ignorieren die Frage, obwohl die Bedrohung durch rechtsextreme Politik klar sichtbar ist.
Dieses Verhalten ist nicht nur überraschend, es ist auch besorgniserregend
Wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht aktiv für demokratische Grundprinzipien einsetzt, werden strukturelle Herausforderungen für unsere Demokratie zunehmend real.
Für uns als Initiative ist das Ergebnis zweischneidig
Einerseits bestätigt es, dass unsere bisherigen Kritiken und Analysen zur Zivilgesellschaft zutreffend waren – wir liegen in unserer Einschätzung richtig, wie viele Menschen auf die Bedrohung durch die AfD reagieren.
Andererseits zeigt es, dass wir unsere Arbeit dringend neu ausrichten müssen, da wir offenbar die Menschen, die aktiv werden müssten, bisher nicht erreichen.
Unsere bisherigen Aufrufe, Kampagnen und Angebote stoßen oft auf Desinteresse oder werden als „Spiel“ wahrgenommen, statt als dringliche demokratische Aufgabe.
Unser Ziel bleibt klar
Mittels unserer Petition möchten wir politischen Druck erzeugen, damit die Politik einen Antrag auf ein Parteiverbot der AfD beim Bundesverfassungsgericht einreicht.
Mit der aktuellen Passivität der Zivilgesellschaft wird dies jedoch äußerst schwierig.
Das Ausmaß an Gleichgültigkeit und inkonsequentem Verhalten zeigt, dass viele Menschen zwar die Gefahr erkennen, aber kaum bereit sind, aktiv beizutragen.
Wären diese Hürden nicht vorhanden, würde das Abstimmungsverhältnis mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich anders ausfallen.
Diese Umfrage ist für uns daher sowohl eine Bestätigung als auch ein Weckruf
Wir müssen unsere Strategie überdenken, die Zielgruppenansprache verbessern und Wege finden, die Zivilgesellschaft tatsächlich zu mobilisieren – bevor die passiven Strukturen die demokratische Stabilität weiter gefährden.
Es ist erschreckend, aber notwendig, diese Realität ehrlich anzuerkennen
Demokratie schützt sich nicht von selbst, und die Untätigkeit vieler birgt ein erhebliches Risiko, besonders für die Demokratie.
Wenn wir schon wieder mal den Wecker zum Klingeln gebracht haben, diesmal noch lauter, dann beteiligt euch daran, unsere Petition zu unterschreiben, weit zu verbreiten, sie auf Demonstrationen zu bewerben und in euren Beiträgen oder Aufrufen als dauerhaften Link einzufügen.
Unterschreiben und beteiligen, könnt ihr euch hier:
https://www.change.org/AfD-Verbot-Jetzt
Ihr habt Fragen? Kontaktiert uns.
Ihr habt Interesse an einer Zusammenarbeit? Kontaktiert uns.
Kontaktbutton auf der Seite anklicken und los gehts.
Hinweis:
Wir sind unabhängig: Wir erhalten kein Geld vom Staat, nehmen keine Spenden an und verkaufen kein antifaschistisches Material.
Unsere Unabhängigkeit ist unsere Stärke.
– Team AfDexit –
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Kontakt: team@afdexit.de | https://afdexit.de
Petition: https://www.change.org/AfD-Verbot-Jetzt
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